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1290. Juli 23. o. O.

10 Kal. Jul.

Heinrich V. (sic), Herzog von Schlesien, Herr von Breslau, schenkt aus Mitleid mit seinem Getreuen Günther von Biberstein, dem sein Erbgut ratione patrui nostri des Herzogs Heinrich, von Schlesien, Krakau und Sendomir, verloren ging, demselben zur Entschädigung sein Dorf Wilchow (Wilkau bei Namslau) mit allem Zubehör, auch dem Kirchenpatronat, der Schultisei, et cum tribus mansis infeodatis zu eigenem Besitze, gegen die sonst üblichen von Vasallen und Wittwen dem Herzoge zu leistenden Dienste und mit dem Vorbehalte, falls Günther nachweise, dass diese Entschädigung seinen Verlust nicht aufwiege, noch Weiteres hinzuzufügen.

Z.: Henzcho de Wisenburc, Symon Gallicus, Nenker, Ludvicus herzogl. Protonotar, Bert. de Borow herzogl. Truchsess, Themo de Poserne herzogl. Schenk, Frixscho herzogl. Notar, Ausf. dieses.


Nur in 2 Abschriften des XVII. Jahrh. in einem Privilegienbuch des Staatsarchivs D. 361. f. 31 und 159 erhalten. Die von der Urkunde am 22. Juli abweichende Titulatur kehrt auch in der nächsten Urkunde wieder, und die früher unerhörte Notarformel: cujus manibus dec. Kal. Aug. presentia conscribuntur wiederholt sich dann noch oft.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.